Donnerstag, 24. Oktober 2013

Anti-Taifuzianismus



Die Abenteuer des Samurais Bakamono gehen weiter und wie immer nach einem ereignisreichen Tag voller Abenteuer und Prüfungen, setzt er sich aufs weite Meer hinaus blickend, auf eine mit Grässern bewachsene Düne und genießt die Strahlen der untergehenden Sonne … zumindest würde er das, wenn der Himmel nicht wolkenverhangen und allzeit mit Regen drohen würde.
Wind und Regen sind für uns nichts neues, gerade die Norddeutschen unter uns haben schon die ein oder andere deftigere Brise mitbekommen. Genauso sind es die Taifune für Japan, aber in letzter Zeit können wir eine ungewöhnlich hohe Anzahl von diesen Dingern an der japanischen Küste beobachten und sie kommen immer passend um mir den Tag zu verregnen. Allein im Oktober werden es 4, oder sogar 5, ich zähle fast nicht mit, Taifune sein. Für mich sieht es folgendermaßen aus: Schien und lachte Tags zuvor noch die Sonne, so hängen nun dichte Wolken überm Himmel und zieren die Welt mit Stunden andauernden Regengüssen. Überschwemmen tun die uns nicht, aber auf unserem Flur sammelt sich eine große Pfütze und der Regen durchweicht sogar meine Jacke. Aus diesem Grund haben alle anderen vermutlich Regenschirme. Zwei Tagen des fallendes Nasses folgt ein entweder blumig sonniger oder grau verhangener Tag mit kräftigem Wind und die Fahrräder an der Uni legen sich reihenweise hin. Dann scheint die Sache gegessen und es bahnt sich der nächste Sturm an…





Die Taifune entstehen im Pazifik und der heiße Sommer dieses Jahres unterstützt ihre Bildung. Weiterhin verschiebt sich aufgrund des wärmeren Wassers die Grenze zwischen der kalten und warmen Wetterfront nach Norden, sodass sie über Japan liegt. Und die Taifune, sich in Richtung Landmasse bewegend, orientieren sich an dieser Grenze.
Für die Taifune 25 und 26 verlief diese Grenze ungefähr an der japanischen Ostküste, wo die Taifune dann nach Norden abzogen und Tokyo einmal durchpusteten. Für die kommenden beiden verläuft die Wetterfront jetzt ziemlich waagerecht, quer über Japan. Was das genau für mich heißt kann ich noch nicht sagen, aber die Chance auf Taifunfrei besteht immer.



Was mir einfach nicht an diesen Dingern gefällt ist, dass sie eine potenzielle Gefährdung unserer Sicherheit darstellen. Letzte Woche Mittwoch und diese Woche Freitag waren eigentlich zwei Partys angesetzt, bei denen für ein Mischung zwischen den Austauschstudenten und den heimischen gesorgt werden sollte (Und die morgen wäre für uns sogar kostenlos gewesen! >.<). Aber unsere Taifun Freunde Nummer 26 und 27, offensichtlich haben die auch Namen wie in Amerika, aber die Japaner nennen sie nur entsprechend ihrer Nummer (ist auch sinnvoller als Bezeichnung wie „Katrina“, „Lindsay“ oder „Herbert“), machen da natürlich einen Strich durch die Rechnung. Nicht dass es letzten Mittwoch keine Sonne gab und der Regen gänzlich verschwunden war, aber die Absage der Party wurde halt am Abend zuvor, an dem es noch ordentlich geschüttet hat, verkündet. Und für diesen Freitag sieht es ähnlich aus, auch wenn ich natürlich nicht sagen kann wie es morgen wirklich aussehen wird. Der Grund für diese Absagen ist dennoch nachvollziehbar, betrachtet man sich die Auswirkungen in Tokyo oder den kleineren Inseln. Einige der hiesigen Studenten kommen wohl aus Nagoya, von wo aus die Anreise doch etwas weiter ist und für diese stellt ein Taifun schon eher ein Hindernis dar. Hat nicht jeder wie wir das Privileg in einem nahen Wohnheim unterkommen zu können. Dennoch haben die Organisatoren bei mir nun die bleibende Charaktereigenschaft von Angsthasen erhalten.
Übrigens werden Taifune 27 und 28 wohl an diesem Wochenende sich näherkommen und gemeinsam ihre Pilgerfahrt über Japan hinweg ziehen, was tatsächlich zu einer Bedrohung werden kann, aber ich fühle mich doch schon sicher in meinen vier Papierwänden.


Ihr dürft außerdem mal raten welche Region in nächster Zeit große Probleme mit dem starken Wind und den Regenmassen haben wird: Euer Tipp ist ein Kraftwerk welches seit bereits zweieinhalb Jahren immer wieder Thema in den Nachrichten ist…

5 Kommentare:

  1. War es das denn jetzt wert, die Party am Freitag abzusagen? Außer ein bisschen Regen ist hier in Tokyo von dem Taifun nichts angekommen.

    Und habe ich das richtig gelesen, dass du noch keinen Regenschirm hast? Hol das ganz schnell nach, dann kannst du dich auch gegen die anderen Japaner wehren, die meinen mit ihren übergroßen Schirmen den ganzen Gehweg einnehmen zu müssen! Oder ist das wieder nur ein Problem der Stadtmenschen? ^^"

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Keine Party sollte wegen ein wenig Wind und Wasser abgeblasen werden, aber die Japaner scheinen da (aus guter Erfahrung) etwas zimperlich zu sein.

      Und ja, habe noch keinen Regenschirm, da ich dachte meine treue deutsche Regenjacke würd mich schon schützen, naja, habs halt gedacht. Aber in unserem Inaka-Städtchen gibt es tatsächlich keinen Schirmkrieg wie bei euch.^^

      Löschen
  2. Sehe ich das richtig? Ja? Auf Bild drei (der Animation) sind alle in Japan befindlichen Dragonballs eingezeichnet? Find ich gut, macht die Suche viel angenehmer!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Und sie alle sind in Japan (logisch). Vielleicht finden wir alle wenn sich Anja, Fabio, Lars und ich uns zusammentun?

      Löschen
    2. Diese Allianz wäre total nicht zum Scheitern verdammt!

      Löschen