Nun ist es seit meinem letzten Eintrag schon ein wenig her
und wäre die letzte Woche nicht so erschöpfend und ereignisreich gewesen, hätte
ich mit Sicherheit auch schon früher meinen Blog aktualisiert. Dafür dann in
etwas kompensiert Form ein Doppelbeitrag über Feiern, Kleinkinder, asiatischen
Gästen, Tänzen und Kartoffeln! Und wieder betone ich, und nehme damit die Moral
vorweg, wer an Informationen darüber kommen will, wo etwas los ist, muss
Kontakte haben, oder, wie ich, eine mächtige Portion Glück.
Sonntag der 27.10.
Nachdem ich den Samstag über in der Bibliothek zum Lernen
und Strom abziehen verbracht habe (jeder Spar auf seine Weise), entschied ich
mich am Sonntag spontan zum Strand zu fahren und dabei bei Pascal (aka Deran-san)
vorbei zu schauen. Passenderweise traf ich auf ihn mit demselben Vorhaben und
das „Muscheln-Aufsammeln-Verboten“-Schild ignorierend erzählte er mir dann von
einer geplanten Geburtstagsfeier an jenem Abend. Zu dieser kam ich dann, eine
Tüte Chips dabei (man will ja auch einen Beitrag leisten), jedoch hatten die
Kollegen bereits so viel geplant und vorbereitet, dass ich am Ende mit zwei
Tüten Süßigkeiten wieder ging. Ich glaube zum ersten Mal hier in Japan fühlte
ich mich so richtig satt, aber Bilder sprechen bekanntlich mehr als Worte:
Ich darf staolz behaupten dass die meisten Gesicht von mir stammen.^_^ |
Hier kam ich auch zum ersten Mal in Kontakt mit den
berüchtigt-gefürchteten Natto. Angeblich starben jährlich einige ältere
Herrschaften an dieser schleimig-klebrigen, japanischen Spezialität. Man sollte
es stets zusammen mit Reis essen, sonst vergeht einem wohl der Appetit, denn es
schmeckt irgendwie nach abgelaufenen Pilzen. Und, nun ja, das könnte daran
liegen dass es abgelaufene Pilze sind.
Ich erfuhr hier dann auch dass in der Nähe ein Konditor
existiert, der einem alles Mögliche auf eine Torte kreiert, selbst das eigene
Antlitz, welches man dann verputzen darf.
Dienstag der 29.10.
Na, wer findet mich? |
An jenem Tag begann die sogenannte „Tri-University“. Dies
ist eine jährliche Veranstaltung von Partneruniversitäten aus Japan, China,
Thailand und Indonesien. Später erfuhr ich dass es derzeit 19 Universitäten
sind, die sich beteiligen und jedes Jahr eine andere als Gastuni fungiert. Jede
Uni stellt einige Studenten, welche Vorträge über ihre derzeitigen oder
veröffentlichten Arbeiten oder Projekte halten. Dabei gab es die Oberthemen Bildung,
Essen, Energie, Umwelt und Bevölkerung. Vortragssprache war Englisch und jede
Präsentation durfte nur 15 Min. (davon 3 Minuten Diskussion) dauern.
Eigentlich hatte ich da nichts zu suchen, denn eingeladen
waren vorwiegend die Vortragenden, Professoren und einige Journalisten. Wir
Austauschstudenten hatten lediglich ein Informationsblatt zum ersten (doch eher
langweiligen) Vortrag erhalten, in welchem ein Vertreter des Ministeriums die
Ergebnisse des internationalen Austausches nach und aus Japan vorstellte.
Tatsächlich habe ich nur 2 oder 3 andere Leute getroffen,
die mit mir zusammen lernen, denn scheinbar schien sich nicht wirklich einer
für die Vorträge zu interessieren. Hatten auch alle nicht wirklich etwas mit
unseren Fachrichtungen zu tun. Selbstverständlich ist es eher unwahrscheinlich
in meinem späteren Studium zu wissen, dass Ziegenmilch und Rosettenpflanzen gut
gegen Tuberkulose helfen, in Indonesien heimische mit Peking-Enten gekreuzt
werden und dass sich Medizin-Studenten an einer gewissen Uni nicht an ihre
eigenen Empfehlungen für gesunde Ernährung und Sport halten. Aber ich fand dass
sich die Teilnahme lohnte, Unterricht fiel sowieso aus, da die meisten
englischsprachigen Lehrer beim Event aushelfen mussten, und es war eine
willkommene Abwechslung. Und zu guter Letzt, und wann darf mich wegen meiner
Schadenfreude hier durchaus verachten, hatte ich so die Gelegenheit an der
Willkommensfeier teilzunehmen. Dort präsentierten die meisten Universitäten
Tänze und Schauspiel aus ihren Ländern. Es ist sehr faszinierend wie sich die
traditionellen Bewegungen zwischen den Ländern unterscheiden. Durch meine
Erfahrung hätte ich auch so schnell sagen können welche Tänze japanischer und
welche thailändischer Natur waren, wobei die letzten beiden Arten auch stark individuellen
Charakter hatten.
Selbstverständlich gab es auch ein Buffet mit den wohl
leckersten Speisen, die ich bisher in Japan zu verspeisen bekam. Vor allem war
es so reichlich, dass ich mir keine Gedanken darum machte, dass ich gar nicht
wirklich eingeladen war.
Die Veranstaltung ging übrigens die Woche über bis Freitag,
nur am Donnerstag fand eine Schiffsrundfahrt für die ausländischen Gäste statt,
an der ich natürlich nicht teilnehmen konnte. Zur Abschiedsparty am Freitag
konnte ich leider nicht mit, da diese an einem anderen Ort, vermutlich einem
reservierten Hotel, stattfand und die Gäste mit dem Bus abholt wurden. Aber ich
ziehe sehr positive Bilanz aus der ganzen Sache, denn ich habe ein paar Leute
und ihre Arbeiten kennen gelernt und auch ein oder zwei neue Kontakte über (und
eigentlich mag ich dies gar nicht sagen) Facebook.
Lichtspiel, dass eine chinesische Legende erzählt |
Thailändischer Tanz - zeichnet sich durch langsame Bewegungen und viele Handbewegungen aus |
Indonesischer Tanz, der traditionell nachts mit Kerzen aufgeführt wird |
Dieser chinesische tanz erinnert stark an Tai Chi. Die Bewegungen sind langsam und konzentriert |
Ich verweise nur ganz dezent daraufhin, dass ich ziemlich
viel Glück hatte. Denn an keinem der beiden Tagen hatte ich erwartet in so
guter Gesellschaft feiern zu dürfen.
Der indonesische Tanz ist echt beeindruckend. xD Und die Pizzen müssen doch ein Vermögen gekostet haben! Hab mich noch nicht überwunden, eine zu kaufen. ._.
AntwortenLöschenGefunden!!! Der mit der Kutte haha^^, alle im Anzug und du die Kutte, meega! Aber da sind noch zwei coole Typen, einmal der mit dem krassen Bart vorne in der Mitte und der lustige vorne links, der gerade betrunken vom Hocker fällt^^
AntwortenLöschenps..... dieses eine andere Bild, eindeutig! das Kopftuch des gemeinen Unterwäschediebes :D