Sonntag, 3. November 2013

Von Festen, Feiern und neuen Freunden (Part 1)



Nun ist es seit meinem letzten Eintrag schon ein wenig her und wäre die letzte Woche nicht so erschöpfend und ereignisreich gewesen, hätte ich mit Sicherheit auch schon früher meinen Blog aktualisiert. Dafür dann in etwas kompensiert Form ein Doppelbeitrag über Feiern, Kleinkinder, asiatischen Gästen, Tänzen und Kartoffeln! Und wieder betone ich, und nehme damit die Moral vorweg, wer an Informationen darüber kommen will, wo etwas los ist, muss Kontakte haben, oder, wie ich, eine mächtige Portion Glück.


Sonntag der 27.10.

Nachdem ich den Samstag über in der Bibliothek zum Lernen und Strom abziehen verbracht habe (jeder Spar auf seine Weise), entschied ich mich am Sonntag spontan zum Strand zu fahren und dabei bei Pascal (aka Deran-san) vorbei zu schauen. Passenderweise traf ich auf ihn mit demselben Vorhaben und das „Muscheln-Aufsammeln-Verboten“-Schild ignorierend erzählte er mir dann von einer geplanten Geburtstagsfeier an jenem Abend. Zu dieser kam ich dann, eine Tüte Chips dabei (man will ja auch einen Beitrag leisten), jedoch hatten die Kollegen bereits so viel geplant und vorbereitet, dass ich am Ende mit zwei Tüten Süßigkeiten wieder ging. Ich glaube zum ersten Mal hier in Japan fühlte ich mich so richtig satt, aber Bilder sprechen bekanntlich mehr als Worte:




Ich darf staolz behaupten dass die meisten Gesicht von mir stammen.^_^


Hier kam ich auch zum ersten Mal in Kontakt mit den berüchtigt-gefürchteten Natto. Angeblich starben jährlich einige ältere Herrschaften an dieser schleimig-klebrigen, japanischen Spezialität. Man sollte es stets zusammen mit Reis essen, sonst vergeht einem wohl der Appetit, denn es schmeckt irgendwie nach abgelaufenen Pilzen. Und, nun ja, das könnte daran liegen dass es abgelaufene Pilze sind.

Ich erfuhr hier dann auch dass in der Nähe ein Konditor existiert, der einem alles Mögliche auf eine Torte kreiert, selbst das eigene Antlitz, welches man dann verputzen darf.


Dienstag der 29.10.
Na, wer findet mich?

An jenem Tag begann die sogenannte „Tri-University“. Dies ist eine jährliche Veranstaltung von Partneruniversitäten aus Japan, China, Thailand und Indonesien. Später erfuhr ich dass es derzeit 19 Universitäten sind, die sich beteiligen und jedes Jahr eine andere als Gastuni fungiert. Jede Uni stellt einige Studenten, welche Vorträge über ihre derzeitigen oder veröffentlichten Arbeiten oder Projekte halten. Dabei gab es die Oberthemen Bildung, Essen, Energie, Umwelt und Bevölkerung. Vortragssprache war Englisch und jede Präsentation durfte nur 15 Min. (davon 3 Minuten Diskussion) dauern.

Eigentlich hatte ich da nichts zu suchen, denn eingeladen waren vorwiegend die Vortragenden, Professoren und einige Journalisten. Wir Austauschstudenten hatten lediglich ein Informationsblatt zum ersten (doch eher langweiligen) Vortrag erhalten, in welchem ein Vertreter des Ministeriums die Ergebnisse des internationalen Austausches nach und aus Japan vorstellte.
Tatsächlich habe ich nur 2 oder 3 andere Leute getroffen, die mit mir zusammen lernen, denn scheinbar schien sich nicht wirklich einer für die Vorträge zu interessieren. Hatten auch alle nicht wirklich etwas mit unseren Fachrichtungen zu tun. Selbstverständlich ist es eher unwahrscheinlich in meinem späteren Studium zu wissen, dass Ziegenmilch und Rosettenpflanzen gut gegen Tuberkulose helfen, in Indonesien heimische mit Peking-Enten gekreuzt werden und dass sich Medizin-Studenten an einer gewissen Uni nicht an ihre eigenen Empfehlungen für gesunde Ernährung und Sport halten. Aber ich fand dass sich die Teilnahme lohnte, Unterricht fiel sowieso aus, da die meisten englischsprachigen Lehrer beim Event aushelfen mussten, und es war eine willkommene Abwechslung. Und zu guter Letzt, und wann darf mich wegen meiner Schadenfreude hier durchaus verachten, hatte ich so die Gelegenheit an der Willkommensfeier teilzunehmen. Dort präsentierten die meisten Universitäten Tänze und Schauspiel aus ihren Ländern. Es ist sehr faszinierend wie sich die traditionellen Bewegungen zwischen den Ländern unterscheiden. Durch meine Erfahrung hätte ich auch so schnell sagen können welche Tänze japanischer und welche thailändischer Natur waren, wobei die letzten beiden Arten auch stark individuellen Charakter hatten.
Selbstverständlich gab es auch ein Buffet mit den wohl leckersten Speisen, die ich bisher in Japan zu verspeisen bekam. Vor allem war es so reichlich, dass ich mir keine Gedanken darum machte, dass ich gar nicht wirklich eingeladen war.

Die Veranstaltung ging übrigens die Woche über bis Freitag, nur am Donnerstag fand eine Schiffsrundfahrt für die ausländischen Gäste statt, an der ich natürlich nicht teilnehmen konnte. Zur Abschiedsparty am Freitag konnte ich leider nicht mit, da diese an einem anderen Ort, vermutlich einem reservierten Hotel, stattfand und die Gäste mit dem Bus abholt wurden. Aber ich ziehe sehr positive Bilanz aus der ganzen Sache, denn ich habe ein paar Leute und ihre Arbeiten kennen gelernt und auch ein oder zwei neue Kontakte über (und eigentlich mag ich dies gar nicht sagen) Facebook.
Lichtspiel, dass eine chinesische Legende erzählt


Thailändischer Tanz - zeichnet sich durch langsame Bewegungen und viele Handbewegungen aus

Indonesischer Tanz, der traditionell nachts mit Kerzen aufgeführt wird

Dieser chinesische tanz erinnert stark an Tai Chi. Die Bewegungen sind langsam und konzentriert

Ich verweise nur ganz dezent daraufhin, dass ich ziemlich viel Glück hatte. Denn an keinem der beiden Tagen hatte ich erwartet in so guter Gesellschaft feiern zu dürfen.

2 Kommentare:

  1. Der indonesische Tanz ist echt beeindruckend. xD Und die Pizzen müssen doch ein Vermögen gekostet haben! Hab mich noch nicht überwunden, eine zu kaufen. ._.

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  2. Gefunden!!! Der mit der Kutte haha^^, alle im Anzug und du die Kutte, meega! Aber da sind noch zwei coole Typen, einmal der mit dem krassen Bart vorne in der Mitte und der lustige vorne links, der gerade betrunken vom Hocker fällt^^
    ps..... dieses eine andere Bild, eindeutig! das Kopftuch des gemeinen Unterwäschediebes :D

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