Samstag, 12. Oktober 2013

Ein Wohnheim - Eine Etage - Eine Küche


Nun habe ich bereits ein wenig  von meinem Wohnheim erzählt, dabei aber doch einen entscheidenden Punkt nur zweitrangig beschrieben: Unsere Küche. Und ich glaube die Gute verdient einen eigenen Beitrag.

|Liebe Leserinnen und Leser. Das Blogger.Com-Gesundheitsministerium unterbricht an dieser Stelle den Beitrag. Wir möchten Sie darum bitten jegliche Zufuhr von Nahrung ab dieser Stelle zu unterbinden oder dem Beitrag nicht weiter zu folgen. Jenen unter Ihnen, die leicht zu reizende Verdauungsorgane und/oder tiefe Abneigung gegenüber Übelkeit empfinden, raten wir vom genauen Begutachten der nachfolgenden Bilder ab. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Blogger-Gesundheits- und Hygieneminister|


Durch eine scheinbare komplette Ablösung der Etagengemeinschaft, blieb eine inoffizielle Übergabe der Hausordnung und der alltäglichen Haushaltsregelungen außen vor. Dies führte dazu, dass nicht nur ein Teil unserer Mülleimer überquoll, sondern auch der Zustand der Kochplatten und Spülen bei mir den Wunsch hervorbrachte, den nächstbesten McDonalds aufzusuchen.

Ich wollte auch gerne ein Foto des Abflussfilters im Spülbecken machen, aber leider ist die Kamera bei diesem Anblick immer abgestürzt.

Nach einer Woche wollte ich mir schon vornehmen den Müll selber wegzubringen, war bei diesem Gedanken jedoch nicht allein. Problematisch ist hierbei dass bestimmter Müll an ganz bestimmten Tagen abgeholt wird, wir das System aber nur teilweise verstanden haben. Was sagt schon „Bio-Müll wird einmal die Woche rausgebracht“ schon über ein Datum aus? Zumindest haben wir, 3 Mann und 1 Frau stark die großen Müllbehälter wegschaffen können, wenn auch nur mit Handschuhen, Ekelgefühl und anschließendem, gründlichem Auswaschen der Behälter.
Mülltrennung erfolgt in Japan ein wenig anders als bei uns, auch wenn es bei genauerer Betrachtung doch sehr ähnlich ist. Bei uns im Wohnheim gibt es folgende Kategorien: 1. Brennbarer Müll (Papier, Essensreste, Holz, usw.), 2. Plastik (Verpackungen, Deckel, etc.), 3. Anderes Plastik (Besteck oder Werkzeuge, nicht elektrische Haushaltsgeräte, halt alles was aus Hartplastik und etwas größer ist), 4. Metall und
Dosen, 5. PET-Flaschen (wohlgemerkt nur die Flaschen, denn Deckel und Etiketten sind ja aus Plastik), 6. Glas, 7. Nicht brennbarer Müll (keine Ahnung was das genau ist, denke wenn man beim Plastik unsicher ist). Milchtüten werden jedoch nach Benutzung aufgeschnitten, zusammengefaltet und kommen auf einen Recycle-Stapel. Klingt alles recht aufwendig, aber eigentlich ist das bei uns im Großen und Ganzen eher wenig anders.

Für die Müllentsorgung und das Kontrollieren der Küche ist übrigens derjenige zuständig, an dessen Tür die „Weekly Duty“ steht, bei uns war es das leer stehende Zimmer des Tutors, welcher Kontaktperson für unsere Etage ist, und natürlich verreist war.
Zum Glück kam er letzte Woche wieder und an diesem Samstagmorgen starteten wir eine große Putzaktion. Bei dieser wurden dann auch die Hinterlassenschaften der Vormieter verteilt oder besser gesagt weggeworfen, denn irgendwie hatte kaum einer Interesse an veralteten Reiskochern, verstaubtem Geschirr oder merkwürdig aussehendem Küchengeschirr.
Unter den weggeworfenen Sachen landeten dann auch einige Lebensmittel, manche gar ungeöffnet, in dem Einverständnis, dass die von uns eh keiner nutzen wird… Als Gegner solchen Denkens habe ich mir ein wenig was gerettet, wie deutschen Kräutertee für Hustenreiz, Zuckerwürfel, Zimtstangen und eine Mehrfachsteckdose für europäische Stecker. Aber immerhin auch einen weiteren Adapter für asiatische Steckdosen.





Nach guten zwei Stunden des Ackerns sieht die Küche nun sogar beziehbar aus. Und tatsächlich kochen auch schon die ersten Siedler.

Wir haben hier übrigens Fernsehsender für Schwerhörige. Das heißt, die meisten Kanäle, es sind natürlich alle auf Japanisch, besitzen japanische Untertitel. Für uns Japanisch-Lernende ist dies natürlich ein großer Vorteil, ist das reine Hinhören doch nicht immer einfach oder man versteht leicht etwas falsch, wo man eventuell andere Kanji oder eine andere Bedeutung erwartet hatte.





Übrigens führte die Putzaktion auch dazu dass ich eine Verabredung mit Freunden verpasst habe. Schrieb man mir doch bereits um 10:50, dass wir uns um 11 Uhr treffen wollen. Und ich, der sich nicht dazu hochringen kann alle 5 Minuten die Mails zu überprüfen, erfahre dies dann erst um 11:15 Uhr. Jap, alles meine Schuld.

3 Kommentare:

  1. Sieht so aus, als könntet ihr auch backen... Neid. Auf der anderen Seite war mein Putz zum Glück mit weniger Aufwand verbunden.^^

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    1. Backen? Naja, da gibt es die Teile unterhalb der Herdplatten und ich glaube da bekommen wir maximal eine halbe Pizza rein.
      Und wer ne eigene Kochnische im Zimmer hat, muss bestimmt nicht neidisch werden. ;)

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    2. Ja, aber du kannst Pizza machen! ;)

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