Donnerstag, 27. Februar 2014

Iga - Stadt der Ninjas, Fäden und ... Reisschleim?

Und weiter geht es mit unserem Ausflug nach Iga und der Stadt Ueno. Hier links zu sehen ein, wie uns versprochen wurde, typisches "Ninja-Mahl". Genauer gesagt bestanden die meisten Komponenten aus Sachen, die ich schon öfters in der japanischen Cuisine probiert habe: Tempura aus Rettich-Wurzeln und Süßkartoffeln, Bohnen in einer süßen Soße und weiteres, zumeist frisch zubereitetes, Gemüse. Der Fokus, und damit die Besonderheit, lag auf dem Part, welchen ich als "glibbrigen Reisschleim" bezeichne. Tatsächlich war es wohl auch Reisschleim und er war glibbrig. Dieser wird mit der entsprechenden Portion an Reis gemischt. Ohne letzteren wird es auch schon zur Mutprobe das Zeug runter zu bekommen, welche ich tatsächlich durchziehen musste, da 1. mein an allerlei Allergien leidender Tischnachbar Deran-san an seinem Schleim den Löffel abgegeben hätte und ich 2. gutes Essen nicht verschwendet sehen möchte.


Da es sich um ein traditionelles Restaurant handelte musste unsereins sowohl auf seine Köpfe als auch seine Beine Acht geben. Zum Glück waren die Stühle schon so niedrig, dass meine Beine tatsächlich unter die Tischplatte passten ... sofern ich keine Anstalten machte diese bewegen zu wollen.












Als nächster Tagespunkt stand das "Kumi no Sato" (組の里) an, denn Iga ist nicht nur für seine aufgeplusterten und fast allgegenwärtigen Ninjapopularität, sondern auch für seine Fadenverarbeitung bekannt. Das heißt neben dem hauptsächlichen Herstellen von Armbändchen, dass sie alles Mögliche aus bunten Fäden machen, unter anderem die Nachbildung von Samurairüstungen, Figuren oder Krawatten. Und natürlichem allem was man mit Ninja in Verbindung bringt.

Ein weiteres Highlight des Tages war dann, dass wir unsere eigenen Armbändchen herstellen konnten. Leider konnten wir die Farben nicht selber aussuchen, beziehungsweise nicht wenn man sich als einer der Letzten einen Platz aussucht. Natürlich hätte ich mir auch so eine Grün-Pink-Kombination ausgesucht. Übrigens hatte fast jeder eine andere Farbkombination, trotzdem hatten Deran-san und ich die gleichen.
Das Prinzip ist tatsächlich sehr einfach, wenn man den Instruktionen gut zugehört hat. Außerdem war ich überraschend schnell, sodass mein Band schon etwas zu lang für meinen Unterarm wurde und mir etwas abgeschnitten wurde ... also vom Band, nicht vom Arm.

Und nun, endlich, zur letzten Station, die für unseren Iga-Tag vorgesehen war: Einer echten japanischen Teezeremonie!
Nicht falsch verstehen. Teezeremonien sind hier keine Seltenheit und wir können jeden Monat an einer Teezeremonie bei uns im Wohnheim teilnehmen. Aber diese war halt schon im Programm drin und von daher bereits bezahlt. Neben dem bekannten grünen Tee gab es dann eine für Iga typische Süßigkeit, welche sich meiner Ansicht nach nur im Aussehen von den bisherigen Süßigkeiten, die fast vollständig aus Rohrzucker bestanden, unterscheiden. Und natürlich war ein kleines Leckerli in der Form eines Ninja gehalten.

Übrigens war dies auch wieder eine Gelegenheit meine Seiza-(正座)-Fähigkeiten zu trainieren. Seiza heißt so viel wie "richtiges Sitzen" und ist eine der traditionellen Sitzhaltungen in Japan. Auch wenn diese nicht ganz das Kulturgut ist, für das es von vielen Japanern gehalten wird, aber das würde hier etwas ausschweifend werden.
Mein erklärtes, und völlig unmögliches, Ziel ist es übrigens einen Japaner im Seiza-Wettsitzen zu schlagen. Nicht dass es diese Disziplin geben würde, also NOCH nicht.

Das war es dann auch aus der Stadt der Attentäter, Spione, Auftragsmörder und Fädenstricker. Übrigens war ich bereits ein weiteres Mal alleine wieder in Iga, aber dazu ein anderes Mal.

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