Kyôto (京都), einst Hauptstadt des japanischen Kaiserreiches, gilt als eine der schönsten Städte Japans. Zwar liegt es für mich nicht gerade um die Ecke, aber mit einem Bus, der direkt zwischen Tsu und Kyoto durchfährt, ist man dann doch recht schnell dort. Geplant wurde die Tour überwiegend von Deran-san, sowie einer befreundeten Japanerin.
Das erste Highlight das Tages überraschte uns mitten auf der Hinfahrt: weiß gepuderter Boden und mit leichtem Schnee bedeckte Baumwipfel! Nicht dass man als Deutscher den Anblick von Schnee nicht gewohnt ist, aber in Tsu ist er doch
schon so selten, dass man gut 20 Jahre ohne auskommen muss, wenn man nicht in den Norden Japans fährt.
In Kyoto angekommen war davon jedoch schon nichts mehr zu sehen, aber dafür waren wir ja auch nicht da. Das erste von drei Ausflugszielen war der Nanzenji (南禅寺), ein großes Tempelgelände inmitten der Stadt. Allgemein gibt es Kyôto eine Unmenge an Tempeln, Schreinen und anderen religiösen Stätten. Ebenfalls sollte man einmal das Nationalmuseum und den Kaiserpalast besuchen, doch für letzteren benötigt man eine Reservierung.
Aber zurück zum Tempel: Das Gelände war schon deutlich größer als alle anderen, die ich zuvor in Japan besichtigt hatte. Und in vielen Bereichen ist auch eine nicht ungeringe Einlassgebühr fällig, wie zum Beispiel für den 1. Stock eines Aussichtstores oder den Schildkröten-Kranich-Garten, aus dem sich gar die Schildkröten aufgrund der Wintertemperaturen zurückgezogen haben. So entschlossen wir uns nur einmal ins Tempelinnere zu gehen und einen der schöneren Gärten zu besichtigen. Da wir übrigens an einem Montag hingefahren sind (Gott segnete uns diesen mit dem Fehlen von möglichem Unterricht), waren auch relativ wenig Besucher unterwegs.
Äußeres Tor mit Zugang zum 1. Stock (natürlich gegen Bares) |
Weihrauchschale |
Ich fühle mich bei solchen Ausflügen irgendwie immer wie im Kindergarten... |
Modellhaus einer traditionellen Wohnung |
Da hinten stalkt uns doch jemand! |
Und hier aus der gegenüberliegenden Perspektive |
Punkt Zwei auf unserer Liste war weniger eine Sehenswürdigkeit als eher eine Essenswürdigkeit .... jaja ich weiß, der Witz war schlecht. Denn Kyôto ist berühmt für seinen Tôfu (豆腐), genauer gesagt für Yudôdu (湯豆腐), als Tofu in heißem Wasser. Und bevor ihr fragt: Ja, ich spreche von dem nach Nichts schmeckendem, weißen Tofu, den man auch in Deutschland kennt. Und weil der so berühmt ist sprach ich auch immer von Yûdôfu (有豆腐), ... okay ich unterlasse es ab jetzt ...
Jedenfalls kostet diese Spezialität auch ein wenig und zerrt mit seinen ungefähren 3.000 Yen, sprich 25 Euro, schon an der Geldbörse. Aber wann bekommt man schon je wieder die Gelegenheit eine so berühmte, nach Nichts schmeckende Speise zu essen? Zugegeben, es schmeckte tatsächlich, und die Art der Zubereitung und wie es serviert wurde, was heißt dass es im japanischen Stil mit viel Reis als Beilage, Gemüse, Tempura und mehr aufgetischt wird, brachten uns dann schon hart an die Grenze unsere Portionen aufzuessen. Aber minderes sollte man bei diesen Preisen auch nicht erwarten.
Mit unseren gut gefüllten Bäuchen dann machten wir uns auf den Weg zu unserem letzten, und vermutlich auch bedeutsamsten Ausflugsziel: dem Fushimi-Inari-Schrein, im Fushimi-Bezirk Kyôtos (伏見稲荷大社) (Hier ließe sich übrigens wieder ein Wortwitz zu japanischem Essen machen).
Die Aquädukte vom Nanzenji habe ich sofort wiedererkannt.^^ Ihr wart nicht nebenan im Eikando-Tempel? Die Aussicht vom oberen Stockwerk des Nanzenji-Tores ist sehr schön.
AntwortenLöschenSo, wie du beim Essen stopfst, muss der Tofu wohl doch ganz gut sein. ;) Werd ich wohl mal probieren müssen.
Hi Alec, ich (Reini) möchte mich auch mal während du wohl schläfst melden.
AntwortenLöschenDer Bericht ist wirklich interessant und du schreibst sehr anschaulich..und bitte keinen "Witz/Anmerkung" weglassen. Ich sehe du genießt Japan in vollen Zügen. Mach weiter so...bis irgendwann in DHamburg. Gina und Reini