Sonntag, 14. September 2014

Muschelsammeln im Matsch - Shio-Higari


Endlich hielt der Sommer Einzug in Japan. Und mit ihm kam auch mein erster japanischer, schlimmer Sonnenbrand!
Wie es zu diesem kam erfahrt ihr hier.

Eine beliebte Aktivität zu Anfang des Sommers ist das sogenannte "Shio-Higari"(潮干狩り), was man bei uns als Muschelsammeln im Watt kennt (nun zumindest jene von uns, die schon häufiger mal im Watt waren). Hierbei trifft man sich mit Freunden und/oder Familie um während der Ebbe im Matsch zu spielen und Muscheln auszugraben. Das Ziel ist es dann möglichst viele essbare Muscheln für das anstehende Barbeque zusammen zu bekommen.
Der Anfang der Saison wurde dann auch noch vom Besuch meiner Mutter begleitet, welche mich während der Golden Week auf meinen Abenteuern in Japan begleitet hat.




Da Tsu praktischerweise am Meer liegt mussten wir auch nicht weit fahren, sondern trafen uns nahe des Fährenhafens um den Strand unsicher zu machen.


Und dann ging es auch schon los, bloß wo und wie sollte man anfangen zu graben? Da nur wenige Schaufeln vorhanden waren behalfen sich die meisten von uns mit ihren Händen. Gegraben wurde dort, wo kleine Luftbläschen aus dem Sand aufstiegen, ein Anzeichen für noch lebendige Muscheln, aber ob man eher im Priel oder doch auf dem Sand buddeln sollte, wusste keiner so recht. Jedenfalls kamen so allerhand an Viechern und Sachen zum Vorschein, nur keine Essmuscheln.
ausgebuddelter und übergelaunter Krebs

Seestern, der ein Sonnenbad nimmt

Auch Fallschirmspringen ist angesagt im Sommer


ein selbstgebauter, kleiner Minischrein
Spaß beim Buddeln im Matsch

Anschließend fuhren wir dann alle zum Strand nahe der Universität, holten den Grill raus und trommelten alle anderen zusammen, die nur zum Futtern kommen mochten. Übrigens kannte ich aus dieser Truppe kaum jemanden, denn eingeladen wurden wir durch eine der Japanerinnen, die recht gut mit uns befreundet war, deren Bekanntenkreis wir aber nicht weiter kannten.
Jedenfalls ist uns außer Krebsen, Seesternen, leeren Muschelschalen und einer Schnecke nichts weiter in die Eimerr gegangen. Da wir für die ersteren keine Zubereitungsart kannten und wir nur eine Französin dabei hatten stiegen wir auf das bereits im voraus besorgte Grillfleisch und -gemüse um. Als ob jemand damit gerechnet hätte, dass wir etwas fangen.

Es wurde dann noch ein hübsches, kleines BBQ, in dem Leute kamen und gingen und man sich gut untehalten hat.





Über zwei Sachen bin ich schlauer geworden. Erstens über japanische Sommeraktivitäten. Das Shio-Higari/Muschelsammeln ist uns in Deutschland zwar nicht unbekannt, aber eine tolle Erfahrung war es trotzdem.
Zweitens über die gnadenlose Brutalität eines Sonnenbranden, wenn man sich nicht schützt. Ihr könnteuch glücklich schätzen wenn ihr in eurem Leben nie einen Kampfsportanzug über euren verbrannten Nacken werfen müsst und euch dann später Reptilienartig häuten werdet.

1 Kommentar:

  1. Danke das du nicht erwähnt hast das ich dich in Sachen Sonne beraten hätte sollen. :-)

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