Während der
Golden Week, eine Zeit Anfang Mai, in der mehrere Feiertage
aufeinanderfallen, sodass eine ganze freie Woche entsteht, bekam ich
Besuch von meiner Mutter. Jene ist in Sachen Ausland auch nicht ganz
unaktiv und weist neue Arbeitskräfte ihrer Firma in Mexiko ein. Und
nebenbei gründet sie unsere Operationsbasis in Mittelamerika, die wir
dann später für unsere Welteroberungspläne nutzen wollen, dies ist aber
noch Zukunftsmusik.
Da
sie sich extra frei genommen hat, wollte ich ihr auch ein wenig was von
Japan zeigen und da Tsu nun nicht gerade eine Weltstadt mit vielen
Attraktionen ist, entschieden wir uns für einen Besuch in Kyôto - mal
wieder aber nicht zum letzten Mal.Unser Ausflug beginnt ein wenig verregnet und am Ginkakuji (銀閣寺), dem Silber-Tempel. Bei meinem letzten Besuch in Kyôto mit meinem Bruder hatten wir ja bereits den Gold-Tempel im Westen besucht. Generell bieten die beiden Pagoden starke Gegensätze zu einander. Zum einen ist der Ginkakuji, wie ihr ihn ein Bild weiter oben sehen könnt, nicht so silbern wie der Kinkakuji golden ist, zum anderen scheint der ästhetische Fokus nicht auf der Pagode, sondern vielmehr der Umgebung und dem Garten zu liegen.
Das Gelände ist nicht nur weitläufiger, sondern auch hübscher und gepflegter. Die Anzahl an Besuchern, sowie das Auftauchen von Reihern, die sich hier eingenistet haben, ist jedoch bei beiden vorhanden. Da die Pagode an sich aber nicht so hübsch ist wie sein goldener Gegenpart, gibt es von diesem Tempel deutlich weniger Andenken oder Mitbringsel, die mit dem Gelände zusammenhängen. Stattdessen gibt es mehr Süßigkeiten, Kekse (zum Glück auch viele Kostproben) und Andenken, die vom Goldtempel stammen.
Anschließend konnten wir uns in der Umgebung noch die Läden und ein wenig den Philosophenpfad anschauen, der in der Zwischenzeit vielleicht ein wenig grüner geworden ist, sich sonst aber kaum verändert hat.
Unser Hauptziel lag dann jedoch im Gion-Viertel, einem kleinen Bezirk, in dem noch viele Bauten im traditionellen Stil erhalten sind, mehr einheimisches Volk in Kimono und anderen japanischen Trachten herumläuft und über das Jahr hinweg einige kulturelle Events abgehalten werden. So hatten wir uns Karten für das "Miyako o Dori" (都を通り) gesichert, übersetzt "Tanz in die Stadt". Hierbei handelte es sich um einen der Ereignisse, bei dem man die Vorführungen der ansässigen Geishas (芸者) zu sehen bekam.
Vor dem Eingang |
Gion-Viertel |
Ausblick auf den inneren Garten der Anlage |
Wer zu den Karten noch ein wenig mehr drauflegte, bekam außerdem die Gelegenheit einer Teezeremonie beizuwohnen. Zwar musste man dann ein wenig früher erscheinen und an ein paar Warteschlangen ausharren, doch gingen diese auch fix vorüber. Außerdem erhielt man so die Gelegenheit ein paar echte Geishas hautnah zu erleben und vor allem zu fotografieren. Überall sonst und auch gerade während der Aufführung war das Aufnehmen von Bildern oder Video verboten. Daher genossen wir den bitteren grünen Tee, einnen mit Bohnenmus gefüllten Mochiball und den Teller konnten wir als Andenken mitnehmen.
Die Aufführung war natürlich auch sehr sehenswert! Rechts und links wurden Instrumente gespielt und gesungen, derweil auf der Bühne japanische Gruppentänze in Kimono und meistens mit Fächer gezeigt wurden.
Es war eine sehr interessante Erfahrung und eine sehr schöne Erinnerung, daher finde ich es umso mehr Schade, dass ich davon hier nichts zeigen kann.
Wieder draußen liefen wir ein wenig im Altstadtbereich herum und gönnten uns ein traditionellen japanisches Essen (ihr wisst schon, eines mit all den Schachteln, Reis und Miso-suppe getrennt auf einem Tablet).
Anschließend ging unsere Reise weiter in Richtung des Kiyomizu-deras, den ich euch aber ein anderes Mal zeigen muss. Wir besuchten noch den Yasaka-Schrein (八坂神社), folgten dem Pfad Richtung Süden und fanden uns in etwa dort wieder wo ich damals mit meinem Bruder zusammen das Lichterfest besucht hatte.
Ab hier kam uns dann der Regen ein wenig in die Quere. Zum einen würde es bald dunkel werden, die bedeutenden Schreine und Tempel würden schließen und trotz Regenschirmen kann man sich nicht von allen Seiten vor dem fallenden und spritzenden Wasser schützen. Daher beendeten wir hiernach unseren kleinen aber sehr erfolgreichen Trip in eine der wohl schönsten Städte Japans.
Es sollte auch nicht mein letztes Mal sein.
Stimmt Kyoto ist eine Reise wert, oder auch 2.
AntwortenLöschenIst ect toll was ihr alles dort erlebt, könnte direkt neidisch werden. Euer Nachbar aus dem jetzt nassen Hamburg.
AntwortenLöschenJa, ich muss sagen, dass ich echt Glück damit hatte wo ich platziert wurde, wir konnten einfach so viel sehen.
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