Donnerstag, 22. Mai 2014

Ôsaka-Adventures - Nara und der Ise-Schrein

Ôsaka eignet sich für einen längeren Aufenthalt schon allein wegen seiner Lage im Kansai-Gebiet. Denn viele historisch wichtige oder kulturell interessante Städte sind unkompliziert zu erreichen und meist nicht mehr als eine Stunde Fahrt mit der Bahn entfernt.

Donnerstag der 6.3.

Wer den Trubeln der Großstadt entfliehen möchte, dem empfehle ich einen Ausflug nach Nara (奈良), wo ich damals im November bereits das Nationalmuseum besucht habe. Hier wurde nämlich ein Großteil der Menschen durch Rehe ersetzt. Diese leben vorrangig im Park oder dem großen Schreingelände (später mehr dazu), aber strömern auch so durch und über die (Haupt-)Straßen, versuchen mit ihren Rehaugen Leute zu verführen und greifen diese dann an (es sei denn man gibt ihnen einen leckeren Rehkeks).









"Mein Arzt sagte ich solle mehr Eisen zu mir nehmen"
 Nicht ganz ohne Mühen arbeiteten wir uns so bis zu einem von Naras eher kulturellen Wahrzeichen vor, dem Tôdaiji (東大寺) und seinem "Großen Buddha" (大仏). Dieser ist in der Tat die größte Buddha-Statue Japans und leider lässt sich seine gewaltige Präsenz nicht so gut auf den Bildern festhalten. Daher müsst ihr mir einfach mal glauben dass er schon sehr eindrucksvoll ist.
Das erste Tor auf dem Weg zum Tempel (hält zugleich auch einen ersten Teil der Rehe ab)




Tor zum Tempelgelände (der Eingang ist jedoch links)




Der Daibutsu (Großer Buddha)



 Neben den üblichen Glücksbringer- und Schutzanhängershop konnte man auch für die Renovierung des Tempeldaches spenden. Dafür durfte man dann auch einen der künftig einzusetzenden Dachziegel signieren. Unsere Unterschrift, zusammen mit den Schriftzeichen für "Glück", "Wohlstand" und "Freude" wird nun für Generationen auf dem Dach zu sehen sein! (Nicht dass da irgendwer raufschauen würde...). Eine kleine Überraschung gab es als uns auf einmal Schneeflocken im Tempel entgegenflogen und wir draußen folgende Szenerie vorfanden:

 So unerwartet der Schneefall kam, so plötzlich war er dann auch wieder verflogen und wir konnten ungehindert das Gelände um den Tempel herum erkunden.


Ein hübsches Mitbringel: Essstäbchen aus Rehhorn

 Wir folgten einer Ladenstraße, welche an einen Hügel mit abgebranntem Gras entlang führt. Irgendwann im Dezember (wenn ich mich nicht irre) findet hier ein großes Event statt, bei dem auf dem Hang das japanische Schriftzeichen für "Groß" (大) als Feuerfläche erstrahlt.


"Was guckst du so?"
 Nun erreichten wir auch den Kasuga-Schrein (春日大社), ein sehr großes und bewaldetes Schreingelände, in welchem man sich auch leicht verlaufen kann.





 Wie auch schon in Ise, Kyôto und anderen Großschreinen, befinden sich verschiedene, unterschiedlichen Göttern, Fabelwesen oder Geistern gewidmete, kleinere Schreineauf dem Gelände. Hier auch einer, der sich dem Thema "Liebe" gewidmet hat.

 Der Tag endete leider weniger spektakulär als erhofft, denn uns blieb keine Zeit für das anschließende Fest, bei dem es um Wasser, Feuer und Tanz geht, aber für sowas sollen wir später noch Gelegenheit haben.

Freitag, der 7.3.

In der 2. Hälfte des Semesters übernahm ich zusammen mit einer Partnerin einen Job als Deutschlehrer in Tsu. Leider lief dieser bis in die Ferien hinein und ich bin nunmal niemand, der seine Freunde mit so etwas allein lässt (außerdem könnte sie ja Anspruch auf meinen Anteil des Geldes erheben.)
Jedenfalls ließ sich dieser Umstand ausnutzen, auf dem Weg eine der berühmteren Ortschaften Mies aufzusuchen: den Ise-Schrein (伊勢神宮). Auch wenn ich schon zwei mal hier war, so hatte ich damals den äußeren Schrein "Gekû" (外宮) noch nicht besichtigt. Und für den inneren "Naikû" (内宮) sollten wir auch noch genug Zeit haben.
Der Weg zwischen dem Bahnhof und dem Gekû



"Wenn es heilig ist, sprüht es mit Sicherheit auch positive Energie aus!"


Eingang zum Hauptschrein (innen sind Fotos verboten)

Einer von den drei Elementen geweihten Schreinen (Erde, Feuer und Wind)


Angrenzender Teich außerhalb

Hiernach nahmen wir einen der Busse zum Naikû, dem größeren der beiden Teile. Er liegt weiter weg von der Innenstadt und wirkt noch mehr mit der Natur verbunden. Vielleicht wirkt er noch ein wenig zu sauber und neu renoviert, aber ansonsten fügt er sich in den umliegenden Wald ein.
öffentlicher Katzen-Streichel-Platz?


Am Isuzu-Fluss (五十鈴川)

Gott des Wasserfall-Festes


Der Baum ist eigentlich gar nicht heilig. Er sieht nur merkwürdig aus und wird deshalb dafür gehalten

Treppe zum Hauptschrein




Gegen späten Nachmittag dann nahmen wir einen Zug nach Tsu, wo ich dann meinen Leuten ein wenig die Uni und meine Wohnung gezeigt habe (da fällt mir ein, dass ich von meiner Uni noch kaum Fotos hochgeladen habe *hihi*).
Am Abend dann durften Frank und Hendrik unseren Deutschschülern dann lebende Exemplare von Deutschen dienen und seziert werden (also mit Fragen durchlöchert). Und anders als wir Lehrer kommen die auch nicht in die Verlegenheit aufs Japanische auszuweichen.
Ein Abschlussfoto des Kurses sollte hier eigentlich auftauchen, doch dieses hat mein Bruder irgendwo.

1 Kommentar:

  1. Habe es endlich geschafft mal deine ganzen Blogs durchzulesen ;-).
    Wow - super cool. Machst du daraus auch noch ein Foto Reisebuch?
    Mamarita

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